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Kaum ein anderer Ort im Saarland steht so sehr für Anpassung wie die Stadt an der Bließ, die mit knapp 50.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Saarlands ist. Nicht überraschend ist, dass der Bergbau und die Montanindustrie eine lange Tradition in der Kreisstadt haben. Bereits in der vorgeschichtlichen Zeit wurde in der Stadt mit dem Abbau von Kohle begonnen. Dieser intensivierte und professionalisierte sich im Laufe der Jahrhunderte immer weiter und gipfelte schließlich in der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert: Die Stadt war geprägt von Bergwerken und der sich anschließenden Montanindustire, die vor allem mit der Familie Stumm verbunden war.

Auch nach dem Zusammenbruch hat diese Familie ihre Spuren in dem saarländischen Ort hinterlassen. So ist das Stumm-Denkmal der innoffizielle Mittelpunkt der Stadt, auch wenn die Montanindustrie in Neunkirchen in den 80er Jahren des vergangenen Jahrtausends fast vollständig zum erliegen kam. Aus diesen schwarzen Stunden, welche die Stadt einst an die Spitze der deutschen Arbeitslosenstatistiken brachte, haben sich die Neunkircher in den vergangenen Jahren mit Bravour hervorgearbeitet, sodass Neunkirchen heute wieder eine der lebenswertesten Ortschaften im Saarland ist.

Bevor man sich überhaupt Gedanken darum macht, in die Stadt zu ziehen, muss man sich klar machen, dass die Stadt auf der ersten Silbe betont wird. So bezeichnen sich die Einwohner der Stadt nicht als „Neunkirchener“, sondern als „Neukircher“ – ein wichtiges Detail, das man unbedingt beachten sollte, wenn man in die Stadt zieht.

Wenn der Umzug in einen der 10 Stadtteile erfolgt ist, wird man schnell feststellen, dass es den Einwohnern an nichts mangelt. Neben einer attraktiven Innenstadt wurde auf einem ehemaligen Hüttengelände das Saarpark-Center gebaut, das heute das am häufigsten frequentierte Einkaufszentrum des Saarlandes und ein Beispiel für die gelungene Anpassungsfähigkeit der Stadt ist.

Vorbildlich ist auch die gesundheitliche Versorgung. In Neunkirchen existieren neben sechs Krankenhäusern und sieben Altenheimen über 100 Fach- und Zahnarztpraxen und 18 Apotheken, die auch im Alter durch eine gute ÖPNV-Anbindung einen hohen Lebensstandard ermöglichen.

Auch die jungen Menschen kommen in der Stadt dank der vielfältigen Bildungsangebote nicht zu kurz. Neben zwei Gymnasien, Real- und Berufsschulen gibt es auch mehrere Föderschulen, die auf unterschiedliche Schwerpunkte spezialisiert sind. Berufstätige Eltern können für ihren Nachwuchs aus mehreren Kindergärten und Ganztagsbetreuungseinrichtungen wählen.

Anpassungsfähigkeit hat die Stadt Neunkirchen durch das Musicalprojekt gezeigt, das nun seit einigen Jahren existiert und die Stadt zur Musical-Stadt gemacht hat. Jährlich werden hier in einem bestimmten Zeitraum mehrere Musicals aufgeführt. Nicht von professionellen Darstellern, sondern von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt, die verschiedene Stücke in ihrer Freizeit einstudieren. Kulturfreunde müssen dank zweier großer Veranstaltungszentren und weiterer Einrichtungen wie Museen nicht fürchten, dass ihnen langweilig wird.

Nicht zuletzt für Kinder wird Neunkirchen durch den Stadteigenen Zoo besonders interessant. Das ganze Jahr über können dort über 500 verschiedene Tierarten beobachtet werden.